Anfang 1945 wurde der Befehl herausgegeben beim Einrücken der amerikanischen Truppen alle Versorgungsbetriebe, Gas- und Wasserleitungen, Telefon- und Stromkabel zu zerstören. Wichtige Verkehrseinrichtungen wie Eisenbahn- und Straßenbrücken sollten gesprengt werden. Die Bevölkerung sollte das Düsseldorfer Stadtgebiet räumen. Den Alliierten sollte nur noch “verbrannte Erde” hinterlassen werden. Angesichts dieser Befehle und der Tatsache, dass Düsseldorf nun unmittelbar Frontstadt geworden war, hatte sich die Gruppe um Dr. Wiedenhofen am 15. Februar 1945 zum aktiven Widerstand entschlossen.
Der Plan der kleinen Gruppe von Widerstandskämpfern um den Rechtsanwalt Wiedenhofen war es, die Stadt den amerikanischen Truppen kampflos zu übergeben. Dazu sollte ein Teil der Gruppe den Polizeipräsidenten gefangen nehmen. Ein anderer Teil sollte sich zu den US-Truppen durchschlagen, um über ein Ende der Kämpfe zu verhandeln.
Am späten Abend des 16. April erreichten zwei Männer – Wiedenhofen und Odenthal – die amerikanischen Truppen bei Mettmann. In letzter Minute gelang es ihnen, einen in der Nacht bevorstehenden Bombenangriff der Alliierten auf Düsseldorf zu verhindern. Stattdessen überzeugten sie die US-Truppen, rasch in die Stadt einzumarschieren. Sie sicherten dem amerikanischen Kommandeur zu, dass mit keinem militärischen Widerstand mehr zu rechnen sei. Ein mutiges Versprechen, da sie sich dessen nicht sicher sein konnten.
Um den Amerikanern zu demonstrieren, dass es ihnen ernst war und sie vertrauenswürdig waren, stiegen Odenthal und Wiedenhofen auf die ersten beiden Panzer. Nur ein Soldat stellte sich in Düsseldorf den einmarschierenden US-Truppen mit einer Panzerfaust in den Weg. Größere Gefechte gab es nicht.
An den Häusern hingen weiße Fahnen. Viele Menschen applaudierten, als die amerikanischen Soldaten vorbeimarschierten. Der Krieg war zu Ende.
(Basierend auf dem Bericht von Anna Kirberich, WDR)